Unsere Gesellschaft leidet, sie scheint schwer erkrankt zu sein. Erkrankt an Furcht, Wut, Hass und Mangel an Liebe. Hass ist ein Wort, das in unserem Land neben dem Begriff „rechts” mittlerweile inflationär verwendet wird.
Ironischerweise wird „Gemeinsam gegen den Hass“ oft mit hasserfüllten Gesichtern gegen Andersdenkende und für „unsere Demokratie“ demonstriert. Gegen Menschen, die sich für Frieden und Meinungsfreiheit einsetzen. Wie sollen wir diese Wunde jemals heilen?
Das frage ich mich sehr oft. Ich persönlich gebe einen großen Teil meiner Kraft für die Hoffnung, dass trotz unserer schwer angeschlagenen und traumatisierten Gesellschaft immer mehr Menschen anfangen, sich Gedanken zu machen. Die Propaganda der Mächtigen funktioniert nicht mehr reibungslos, und bei vielen setzt ein Prozess des Erwachens ein. Das erkenne ich deutlich in den Gesprächen, die ich mit den Menschen führe, während ihr, meine „Schneemänner mit Würde“ für Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit hinter mir und den anderen Kommunikatoren, namentlich vor allem Ellen und Heike, steht. Ihr steht seit vielen Jahren jede Woche auf der Straße, jeden Montag.
Ihr opfert einen Teil eurer kostbaren Lebenszeit, um die Menschen zu erreichen und zu bewegen. Ihr wollt etwas bewirken und verändern. Ihr seid mutig, tapfer, beharrlich und standhaft.
Ihr seid ein Vorbild für viele andere Menschen, die sich im Moment noch nicht trauen, ihr Gesicht zu zeigen, die aber eure Botschaften in ihre Familien oder ihren Freundeskreis weitertragen. Es gibt so viele Menschen, die dankbar dafür sind, dass ihnen endlich zugehört wird.
In den letzten Jahren sind so viele verzweifelt und fühlen sich in dieser Gesellschaft allein gelassen, in der der Kampf gegen rechten Hass wichtiger ist als der Einsatz für Liebe, Frieden und Mitgefühl.